Hesselbach

Höhe:447 m
Flä­che:8,83 km²
Ein­woh­ner:549 (2019)
Bevöl­ke­rungs­dich­te:62 Einwohner/​km²
Ein­ge­mein­dung:1. Janu­ar 1975
Post­leit­zahl:57334
Vor­wahl:02752
Sta­tis­ti­sche Daten

Hes­sel­bach (abge­lei­tet von Hasel­ge­sträuch, das den Bach umgab“) ist ein Stadt­teil von Bad Laas­phe im nord­rhein-west­fä­li­schen Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein. Der Ort liegt zwi­schen 450 und 624 Meter über NHN. Die voll­stän­di­ge Bewal­dung der umge­ben­den Ber­ge ist der Grund für den Wahl­spruch Hes­sel­bach, im Kranz der grü­nen Berge“.

Geographie

Lage

Der Ort liegt im süd­li­chen Witt­gen­stein, etwa sechs Kilo­me­ter süd­süd­west­lich der Kern­stadt Bad Laas­phe und ca. zwei Kilo­me­ter von der hes­si­schen Lan­des­gren­ze ent­fernt. Die angren­zen­den Orte sind, von Nor­den begin­nend im Uhr­zei­ger­sinn: Ban­fe, Wie­sen­bach, Klein­gla­den­bach, Achen­bach, Fischel­bach und Bernshausen.

Der Ort ist im Nor­den vom Ban­fer Berg, im Nord­os­ten vom Spreit­z­kopf (627 m), im Süden bzw. Süd­wes­ten vom Hal­berg (495,2 m) und Gro­ßen Bohn­stein (500,5 m) und im Wes­ten vom Burg­berg (563,2 m) umschlos­sen. Im Nord­os­ten der Gemar­kung liegt die Ein­zel­sied­lung Ditz­rod. Der Hes­sel­bach fließt ent­lang des Dor­fes und ent­wäs­sert das Tal nach Wes­ten in die Banfe.

Zwei Drit­tel der 8,83 km² der Gemar­kung Hes­sel­bach sind bewaldet.

Naturräumliche Gliederung

Die Gemar­kung Hes­sel­bach mit ihren 8,83 km² (Stand: 31. Dezem­ber 1996) ist in 1328 Flur­stü­cke auf­ge­teilt. Davon macht die Wald­flä­che mit 67,98 % (6 km²) den größ­ten Anteil aus. Mit gro­ßem Abstand folgt das Gar­ten- und Acker­land mit 2,1 km². Dane­ben wird 0,43 km² als Ver­kehrs­flä­che und 0,19 km² als Gemein­de­flä­che genutzt.

In der Gemar­kung lie­gen die Natur­schutz­ge­bie­te Gro­ßer Bohn­stein im Süd­wes­ten und Wah­bach­tal im Nord­os­ten. Letz­te­res setzt sich auf der Gemar­kung der Kern­stadt Bad Laas­phe fort. Das gan­ze Gebiet Hes­sel­bachs ist Teil des Natur­park Sau­er­land-Rot­h­aar­ge­bir­ge und teil­wei­se Teil des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes Bad Laas­phe. Im Bereich der ehe­ma­li­gen Berg­bau-Gru­ben wie bei­spiels­wei­se dem Berg­häus­chen“ sind meh­re­re sel­te­ne Fle­der­maus-Arten beheimatet.

Geschichte

Frühe menschlichen Spuren

Die Hes­sel­ba­cher Wall­burg ist eine ehe­ma­li­ge Burg­an­la­ge aus der La-Tène-Zeit in Hes­sel­bach. Die Wall­burg liegt auf dem 560 m hohen Gip­fel des Burg­ber­ges, west­lich der Hes­sel­ba­cher Müh­le. Ihr Innen­raum ist eiför­mig und erstreckt sich bis auf 250 m in der Län­ge und 120 m in der Brei­te. Der Vor­wall beginnt im Wes­ten und umzieht in etwa par­al­le­lem Abstand den inne­ren Wall, die gesam­te Süd­sei­te fast gera­de und umrun­det hier in einem Abstand von 90 m den Ost­teil der Burg, die hier ihre gerings­te Tie­fe hat. Die Kup­pe von Süd­wes­ten wird durch zwei hin­ter­ein­an­der lie­gen­de Sper­ren von 40 m und 100 m gesi­chert. Am west­li­chen Zugang biegt das von Nor­den kom­men­de Wal­len­de sicht­bar nach innen ein und deu­tet so auf ein hohes Alter hin. Das süd­li­che Wal­len­de ist durch den ange­setz­ten Vor­wall sehr breit. Am ein­fachs­ten ist die Burg durch den Ost­ein­gang zu erreichen.

Die Erbau­ung und Nut­zung des Ring­walls wird auf die La-Tène-Zeit bzw. das drit­te Jahr­hun­dert vor Chr. datiert. Nach der gän­gi­gen Mei­nung han­delt es sich um eine Flieh­burg, wel­che von den Kel­ten oder Ger­ma­nen erbaut wur­de. Zwi­schen 50 v. Chr. und Chr. Geburt wur­de die Burg an die Chat­ten abgegeben.

Zwar wur­de das Gelän­de bereits unter­sucht und erfasst, aber es fan­den bis­her kei­ne archäo­lo­gi­schen Gra­bun­gen statt.

Dokumentierte Geschichte

Die ers­te urkund­li­che Erwäh­nung von Hes­sel­bach steht im Zusam­men­hang mit einer Schen­kung von Blei­gru­ben eines Dank­bracht an das Klos­ter Ful­da im Jahr 802. Zu die­ser Zeit gehör­te der Ort zum Perf­gau, einem Unter­gau des Ober­lahn­gaus. Ab 1232 besa­ßen die Rit­ter von Brei­den­bach den Ort, bis 1307 Graf Wit­te­kind von Witt­gen­stein und des­sen Bru­der für 15 Mark Pfen­nig eini­ge Dör­fer, dar­un­ter Hes­sel­bach, kauf­ten. Bis 1806 gehör­te der Ort zur Graf­schaft Sayn-Witt­gen­stein-Hohen­stein, von 1806 bis 1816 zu Hes­sen-Darm­stadt, seit 1816 zur preu­ßi­schen Pro­vinz Westfalen.

In der End­pha­se des Zwei­ten Welt­krie­ges rück­ten US-ame­ri­ka­ni­sche Trup­pen am 29. März 1945 auf Hes­sel­bach vor. Von ver­hee­ren­den Bom­ben­an­grif­fen wie im nahen Ernd­te­brück blieb der Ort ver­schont. Ein letz­tes Auf­ge­bot leis­te­te erbit­ter­ten Wider­stand gegen die her­an­rü­cken­den US-ame­ri­ka­ni­schen Sol­da­ten. In der Hes­sel­ba­cher Müh­le ver­schanz­te sich das Batail­lon Witt­gen­stein“; es zog sich bei Anrü­cken der US-ame­ri­ka­ni­schen Pan­zer zurück. Gro­ße Kämp­fe im Orts­ge­biet wer­den nicht genannt. An bei­de Welt­krie­ge erin­nert ein Denk­mal in der Dorfmitte.

Eingemeindung

Die selbst­stän­di­ge Gemein­de Hes­sel­bach wur­de nach den Bestim­mun­gen des Sau­er­lan­d/­Pa­der­born-Geset­zes am 1. Janu­ar 1975 in die Stadt (Bad) Laas­phe eingegliedert.

Religion

Hes­sel­bach ist vor­wie­gend evan­ge­lisch geprägt. Alle zwei Wochen fin­det in der Kapel­le ein Got­tes­dienst statt. Dane­ben gibt es Bibel­krei­se, Jung­scha­ren, einen Posau­nen­chor und eine Kindergottesdienstgruppe.

Einwohnerentwicklung

Die Zahl der Ein­woh­ner bleibt seit Jahr­zehn­ten kon­stant. Wegen des Ers­ten und Zwei­ten Welt­krie­ges sank die Zahl der Ein­woh­ner, weil vie­le Män­ner im Krieg gefal­len waren.

  • 1819: 210
  • 1861: 369
  • 1918: 343
  • 1933: 407
  • 1950: 529
  • 1961: 512
  • 1965: 567
  • 1970: 554
  • 1974: 522
  • 1985: 558
  • 2005: 591
  • 2019: 549

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