Haus-Chroniken Wemlighausen

Vormerkungen zu den Hauschroniken

Während es für die meisten Ortschaften Wittgensteins Orts- und Hauschroniken gibt, fehlen sie für Schüllar und Wemlighausen. Die Entwicklung der alten Bauernhöfe, die vor 1650 entstanden sind, ist deshalb hier in Kurzfassung dargestellt.

Quellen sind etwa 60 Akten des Fürstlichen Archivs Berleburg und des Evangelischen Kreiskirchenarchivs Wittgenstein.

In acht Akten sind jeweils mehrere Hausbesitzer (Generationen) nachgewiesen; diese Akten sind als »SB« zusammengefasst.

Die Tabellen enthalten in der ersten Spalte eine laufende Nummer, den Namen sowie das Geburtsjahr und vielfach auch das Todesjahr des Besitzers, in der zweiten Spalte die Fundstellen für diese Person und in der dritten Spalte das Verwandtschaftsverhältnis zum jeweiligen Vorgänger.

Die Hausnummern 1–31 wurden aus dem Untertanenverzeichnis von Rudolphi, 1777, übernommen. Die Nummern ab 100 wurden von Jochen Karl Mehldau willkürlich vergeben.

In den Tabellen bedeutet:

u, v = ungefähr, geschätzt, errechnetAR = AbgabenregisterE = Eidam = Schwiegersohn
KB = KirchenbuchEW = Ehemann der Witwe
LK = LiegenschaftskatasterK = Neuvergabe durch die Obrigkeit; Kauf
SB = Salbuch (Erläuterung siehe oben)S = Sohn
UV = UntertanenverzeichnisS 7 = Sohn von 7.
T = Tochter
V = Verwalter, Platzhalter, entfernter Verwandter

Besonderheiten:

  • Anerbe, das heißt Alleinerbe, der Lehnsgüter war das älteste Kind; Töchter waren also gleichberechtigt, auch wenn in den Abgabenregistern jeweils der Ehemann eingetragen ist.
  • Erbliche Familiennamen wurden in Wittgenstein erst nach 1620 eingeführt. Deswegen hatten vorher viele Personen außer ihrem Rufnamen mehrere Zweitnamen.

Alphabetische Übersicht

A = Altbauer

B = Beisitzer

AlthausA 20
Auf dem KellerB 101
BenferhermesB 100
BenfersA 9
EnosA 4
HansgörgesB 22
HermesA 7
HobesA 17
HolzhauersB 12
JohännchesA 10
JöstchesA 1
KiepeA 15
KnöppersB 5
KrämersA 6
KrohjostsA 3
LeinwebersA 2
LipsesA 19
MichelsA 14
NelgesA 11
PaulsA 8
RaineA 23
RösersB 102
SchneidersA 13
SchulmeistersB 25
SommersB 16
SpiesesA 18
VeltinsA 21
VolmersB 26
WindhetzerA 19
ZainschmiedsB 31

Altbauern

NameQuelleStatus
1. Homrighausen Jost 1543uSB, AR 1589, 1606
2. Keller Kaspar 1568uSB, AR 1615–1630, 1637E
3. Krämer Peter 1597u–1665SB, AR 1647–1667E
4. Krämer Georg 1634–1675SB, AR 1672–1673S
5. Fischer Hans Georg 1638u–1687AR 1673–1697E 3
6. Krämer Tobias 1660–1700AR 1691–1698S 4
7. Krämer Jakob 1663uSB, AR 1732–1733EW
8. Hackenbracht Wilhelm 1687–1730SBE 6
9. Wahl Henrich 1705–1771SB, AR 1730–1749, UV 1730EW
10. Kroh Hermann 1719–1771SBE 8
11. Kroh Georg 1743–1802SB, AR 1773, UV 1777, 1798S
12. Kroh Georg Ludwig 1771–1827KBS

Von den acht Kindern des Georg Ludwig Kroh sind die ältesten fünf jung gestorben. Dadurch kam der Hof nach 1827 in fremde Hände.

NameQuelleStatus
1. Leinweber Johannes 1530uAR 1570–1580
2. Leinweber Weigand 1560uAR 1589–1649; Witwe AR 1637S
3. Jung (Jüngling) Adam 1607–1675SB, AR 1650–1678K
4. Roth Johannes 1645uKBK
5. Dickel Georg 1649–1698AR 1690–1710EW
6. Dickel Georg 1684–1711SB, AR 1712–1716S
7. Richstein Georg 1681u–1730SB, AR 1715–1729EW
8. Dörr Kaspar 1699–1760SB, AR 1730–1749, UV 1730EW
9. Richstein Johannes 1718–1755KBS 7
10. Hochheim Philipp 1721–1775AR 1773, UV 1777EW
11. Böhl Johannes 1737–1804UV 1777, 1798E 9
12. Böhl Henrich 1774–1835LK 1830S
13. Österling Konrad 1784–1868KBE
14. Eckhard Henrich 1817LK 1848 EhefrauE

Adam Jung (Jüngling) hat um 1650 ein leerstehendes Haus bezogen. Trotz einer zahlreichen Nachkommenschaft konnte seine Familie aber den Hof nicht auf Dauer behalten.

Familiäre Beziehungen zwischen Jung, Roth und Dickel sind nicht erkennbar.

NameQuelleStatus
1. Kroh Heimann 1540uSB, AR 1570–1606
2. Kroh Jost 1564uSB, AR 1615–1649S
3. Kroh Tobias 1612u–1683SB, AR 1647–1697S
4. Kemper Hermann 1639–1674KBE
5. Streithof Stefan 1643u–1692AR 1690–1696EW
6. Wetter Jost 1660u–1725SB, AR 1698–1718E 4
7. Wetter Reinhard 1696–1735SB, AR 1730–1739, UV 1730S
8. Dickel Johannes 1701–1773SBEW
9. Richstein Arnold 1720–1772SB, AR 1745–1773E 7
10. Richstein Jost 1750SB, UV 1777S
11. Schlabach Peter 1762–1842UV 1798, LK 1830E
12. Lauber Philipp 1811KBK

Das Haus stand 1637 leer, wurde aber spätestens ab 1647 wieder bewohnt.

Überliefert ist eine Petition der Witwe von Reinhard Wetter an den Grafen. Sie möchte den Johannes Dickel aus Aue heiraten, doch der will nicht so recht, »weil derselbe die habende Anzahl meiner Kinder scheuet«. Sie bittet den Grafen zu helfen. Dieser beauftragt am 25.02.1737 die Kanzlei, der Supplikantin soviel als möglich behilflich zu sein.

NameQuelleStatus
1. Homrighausen (Enos) Hans 1563uAR 1589-1625
2. Homrighausen (Enos) Hans 1608SB, AR 1630–1650S
3. Böhl Weigand 1630-1666SB, AR 1665–1667K
4. Sassmannshausen Johannes 1628–1694SB, AR 1672–1697, 1698VEW
5. Böhl Weigand 1666–1733SB, AR 1698–1733, UV 1730S 4
6. Böhl Johannes 1701–1770SB, AR 1733–UV 1730S
7. Böhl Johannes 1734–1812SB, AR 1773, UV 1777, 1798S
8. Böhl Johannes 1766–1821KBS
9. Böhl Johannes 1795–1876LK 1830S
10. Böhl Henrich 1816–1882KBS

Der Vorname Enos könnte nach Bahlow aus Einhard entstanden sein.

Im Kirchenbuch heißt die Familie Homrighausen.

Pfarrer Winckel schreibt: Johannes Böhl (9) war ein gottesfürchtiger, sehr arbeitsamer Mann, der auch sein Haus als das wohlstehendste Bauernhaus hinterlassen hat. Ich habe viel Liebes und Gutes von ihm erfahren, mich oft mit ihm über die alte Zeit unterhalten und dieselbe durch sein Wort recht erkennen lernen.

NameQuelleStatus
1. Krämer Gerlach 1540uAR 1570–1589
2. Krämer Gerlach 1580uSB, AR 1606–1630S
3. Kappe Matthias 1610uSB, AR 1647–1672E
4. Wetter Georg 1622–1673SB, AR 1672–1678 (Witwe)K
5. Keller Jost 1650u–1712SB, AR 1690–1718E
6. Keller Henrich 1682–1767SB, AR 1730–1739, UV 1730S
7. Krämer Henrich 1701–1776SB, AR 1740–1773E
8. Krämer Henrich 1743–1789UV 1777S
9. Krämer Georg 1771–1835UV 1798, LK 1830S
10. Krämer Henrich 1800–1857LK 1844S
11. Krämer Ludwig 1833KBS

Der erste Gerlach Krämer ist von Battenberg zugezogen.

Matthias Kappe wird im Kirchenbuch als Matthias Krämer geführt. Er scheint keine Nachkommen gehabt zu haben.

Über den Tod des Georg Krämer (9) steht im Kirchenbuch: »Man fand ihn todt im Wasser vor dem Hillerbach. Tags zuvor [war] er in der Stadt gewesen und hatte zu der Nacht nach Hause gehen wollen. Wo sonst die Heiderbrücke stand, liegt nur ein Holz, von dem er, da er Nachts um ein Uhr aus dem Neuwieser Hammer weggegangen, wahrscheinlich gefallen und bis vor den Hillerbach geschwemmt ist worden.«

NameQuelleStatus
1. Becker Jost 1624uSB 1658 (†); Erben: AR 1678–1696
2. Falkenfuss Georg 1649u–1689AR 1691–1705E
3. Falkenfuss Hermann 1682–1736SB, AR 1710–1733, UV 1730S
4. Wahl Johannes 1700–1749SB, AR 1730–1749, UV 1730E
5. Busch Georg Ludwig 1725–1781?SBEW
6. Wahl Georg Wilhelm 1734–1808SB, AR 1773, UV 1777S 4
7. Wahl Hermann 1757–1812UV 1798S
8. Belz Johannes 1776–1832LK 1830E
9. Weber Georg 1811–1880KBK
10. Weber Karl Henrich 1838KBS

Jost Becker ist vermutlich in Girkhausen geboren und müsste in Wemlighausen eingeheiratet oder einen verwaisten Hof übernommen haben. Die Angaben über ihn sind jedoch recht dürftig. Er selbst kommt in keinem Abgabenregister vor. Im Güterverzeichnis 1658 ist von »Jost Beckers zwei unmündigen Kindern« die Redeund die späteren Register kennen nur »Jost Beckers Erben«.

Einer von ihnen ist Georg Falkenfuss, dessen Sohn Hermann um 1710 neu gebaut hat. Das ist wohl so zu interpretieren, dass er nicht Jost Beckers Haus durch einen Neubau ersetzt, sondern sich an anderer Stelle selbstständig gemacht hat.

Ob die Situation 1710 ähnlich war wie 1802? In einem Nachtrag zu einem fünf Jahre alten Weinkaufbrief (Ehevertrag) stellt Georg Wilhelm Wahl fest, dass er »wegen entstandener Misshelligkeiten« seinen eigenen Haushalt gegründet hat, aber weiterhin im Hause wohnen geblieben ist.

NameQuelleStatus
1. Pletsch Henn 1538uAR 1570–1580
2. Pletsch Paul = Henn Paul 1568uSB, AR 1598S
3. Homrighausen Johannes 1563vAR 1606–1624EW?
4. Homrighausen Paul 1593uSB, AR 1630–1673S
5. Jung Johannes 1639–1692SB, AR 1677E
6. Dörr Matthias 1657u–1736SB, AR 1690–1718E
7. Dörr Georg 1690–1747SB, AR 1725–1739S
8. Krämer Johannes 1719–1794SB, AR 1740–1773, UV 1777K
9. Belz Georg 1750–1809SB, UV 1798E
10. Belz Georg 1768–1849LK 1830E
11. Belz Johannes 1795–1861LK 1841 (Ehefrau)S

Die Verwaltung unterscheidet zwischen Hans Homrighausen in Enos und Johannes Homrighausen in Pauls. Beide Männer sind etwa gleich alt.

Im Sterberegister 1747 wird berichtet: »Johann Georg Dörr von Wemlighausen, aber wegen seines üblen Betragens von dannen samt seiner ganzen Familie verwiesen, ist den 25t. Xbr. auf der Leimenstruth gestorben und den 27t. ejusdem hieselbst aber ohne Klang und Gesang begraben worden.«

Haus und Hof wurden an Johannes Krämer und seine Frau Anna Elisabeth Böhl neu vergeben.

NameQuelleStatus
1. Kroh Paul 1566u
2. Kroh Hans 1596uSB, AR 1606–1624, Witwe 1637S
3. Krämer Weigand 1607u–1674SB, AR 1647–1678EW
4. Becker Hermann 1646u–1694AR 1677–1694, Witwe 1696-1702E
5. Hochheim Jakob 1671u–1749SB, AR 1701–1733E
6. Hochheim Wilhelm 1709–1739SB, AR 1730–1744, UV 1730S
7. Spies Henrich 1714u–1767SB, AR 1740–1749EW
8. Benfer Georg 1726–1794SB, AR 1773, UV 1777E 6
9. Benfer Henrich 1756–1802UV 1798S
10. Benfer Georg Hermann 1779–1844KBS

Das Güterverzeichnis 1658 hält fest: »Weigand Kremer in des alten Schäfers Haus, jetzo Jacob Hochem [Hochheim].« Hans Kroh war der Sohn des »alten Schäfers«. Weigand Krämer hat 1637 die Witwe Kroh geheiratet.

Die Familie Benfer hat den Hof verkauft.

NameQuelleStatus
1. Schneider Junghen 1540vAR 1570–1589
2. Schneider Johannes 1570vAR 1606–1616S
3. Kroh Hans 1561uAR 1618 ErbenEW
4. Kroh Johännchen 1591uSB, AR 1620–1650E
5. Kroh Johannes 1621u–1694AR 1665–1678E
6. Kroh Konrad 1647–1718SB, AR 1677–1715S
7. Belz 1667u–1712KBEW
8. Weber Henrich 1680–1739SB, AR 1718–1733, UV 1730E 6
9. Belz Henrich 1701–1782AR 1730–1749, UV 1730S
10. Dickel Philipp 1726–1796SB, AR 1773, UV 1777S
11. Dickel Ludwig 1754–1795KB
12. Belz Henrich 1771–1844UV 1798, LK 1830
13. Dittmann Johannes 1793–1869LK 1844

Das kirchliche Lagerbuch von 1680 nennt als Besitzer einen Georg Müller aus Hemschlar, der aber keinerlei Beziehungen nach Wemlighausen gehabt zu haben scheint.

NameQuelleStatus
1. Wetter Jakob 1564uSB
2. Krämer Hans 1577uSB, AR 1625–1649K
3. Homrighausen Kornelius 1608uSB, AR 1647–1672K
4. Homrighausen Johannes 1653–1706AR 1673–1705S
5. Homrighausen Konrad 1673–1736SB, AR 1706–1733, UV 1730S
6. Homrighausen Johannes 1707–1769UV 1730S
7. Fuchs Georg Ludwig 1726–1791SB, AR 1773, UV 1777E
8. Fuchs Johannes 1760–1831UV 1798S
9. Fuchs Johannes 1793–1867LK 1830S
10. Stenger Rüdiger 1828KBE

Der Hausname ist aus Kornelius (3) entstanden – durch Weglassen der ersten Silbe.

Jakob Wetter hat in Wemlighausen Herrengüter zugewiesen bekommen, wohnte aber in Schüllar. Kornelius Homrighausen ist um 1650 in das vakante Hirtenhaus gezogen.

NameQuelleStatus
1. Schneider Weigand 1567uAR 1606–1623, Witwe 1624
2. Krämer Johannes 1604uSB, AR 1625–1649V
3. Hackenbracht Johannes 1614u–1699SB, AR 1647–1694K
4. Hackenbracht Christian 1651u–1727SB, AR 1692–1718S
5. Hackenbracht Konrad 1681–1750SB, AR 1730–1733, UV 1730S
6. Dittmann Hermann 1704–1768SB, AR 1740–1749, UV 1730E
7. Dittmann Johannes 1733–1794SB, UV 1777S
8. Dittmann Johannes 1758–1821UV 1798S
9. Dittmann Friedrich 1783–1847LK 1830S
10. Dreisbach Ludwig 1800–1865LK 1846E

Der Hof hieß ursprünglich Kirchenschneiders.

Hier ist um 1625 Johannes Krämer eingezogen, weshalb er in manchen Registern als Johannes Schneider aufgeführt wird. Seine Frau, Elisabeth Homrighausen, erlag knapp zwei Jahre nach der Hochzeit der Pest, unmittelbar nachdem sie eine Tochter zur Welt gebracht hatte.

NameQuelleStatus
1. Michels Johann 1540uSB, AR 1570–1580
2. Gerlach, Michels Eidam, 1559uAR 1589E
3. Kemper Theis 1565uKB (um 1600)K
4. Weber Hans 1568uAR 1606–1618K
5. Kroh Johannes 1580uSB, AR 1620–1650S
6. Kroh Johannes 1610uAR 1665–1673S
7. Kroh Johannes 1643u–1693AR 1677–1698S
8. Kroh Paul 1674–1739SB, AR 1702–1733, UV 1730S
9. Kroh Georg 1696–1757SB, AR 1733–1749, UV 1730S
10. Kroh Georg 1721–1776AR 1773, UV 1777 WitweE
11. Kroh Georg 1754–1826SB, UV 1798S
12. Lückel Ludwig 1773–1826KBE
13. Fuchs Georg Ludwig 1797–1862LK 1830E
14. Böhl Georg 1818–1878KBE

Der erste nachweisbare Hausherr könnte Johann, Sohn eines Krämers namens Michael, gewesen sein. Einen Schwiegersohn Gerlach findet man in den Verwaltungsakten nur an einer einzigen Stelle und im Kirchenbuch gar nicht.

NameQuelleStatus
1. Bald (Kiepe) Paul 1561uAR 1589–1624
2. Bald (Kiepe) Johannes 1591uSB, AR 1620–1650, 1665S
3. Wahl Hans Georg 1627–1667AR 1667–1672E
4. Fett Johannes 1639u–1679AR 1673–1678EW
5. Wahl Johannes 1654u–1714AR 1690–1710S 3
6. Streithof Frau 1676–1759SB, AR 1710–1733, UV 1730E
7. Böhl Jost 1705–1766SB, AR 1730–1749, UV 1730E
8. Rath Daniel 1739–1809SB, AR 1773, UV 1777, 1798E
9. Lückel Georg 1760–1832KBE
10. Kroh Johannes 1786–1837LK 1830E
11. Kroh Georg Ludwig 1814–1876KBS
12. Grund Henrich 1838–1869KBE
13. Böhl Georg 1850EW

Das Grimm’sche Wörterbuch beschreibt Kiepe als Korb, Sack, Tasche oder Hut. In Wittgenstein und im benachbarten Sauerland ist und war die Kiepe ein Korb, der auf dem Rücken getragen wurde und mit dem die »Kiepenkerle« ihre Waren über große Entfernungen hinweg transportierten, um sie zu verkaufen.

Ein Zusammenhang mit diesem recht alten Hausnamen ist nicht erkennbar.

NameQuelleStatus
1. Imhof Johannes 1530uAR 1570–1589
2. Imhof Heinz 1560uAR 1606-1622S
3. Kemper (Imhof) Georg 1592u–1667SB, AR 1623–1677E
4. Krämer (Imhof) Kaspar 1648–1729SB, AR 1678–1718K
5. Krämer Johannes 1682–1741SB, AR 1730–1739, UV 1730S
6. Krämer Paul 1717–1797SB, AR 1740–1773, UV 1777S
7. Spies Valentin 1742–1797KBE
8. Spies Johannes 1779–1847UV 1798, LK 1830S
9. Spies Henrich 1804–1863KBS
10. Dickel Henrich 1835KBE

Die Schreibweisen Johann im Hoff (1589) und Heinz im Hobe (1606) lassen vermuten, dass einst ein herrschaftlicher Hof bestanden hat, der eines Tages privatisiert wurde.

NameQuelleStatus
1. Weissbender HeinzSB, AR 1589
2. Böhl Johannes 1595uAR 1628–1649K
Haus †
3. Spies Johannes 1626u–1710SB, AR 1665–1705K
4. Kroh Hermann 1659–1689KBE
5. Henk Georg 1662u–1730SB, AR 1690–1718EW
6. Keller Jeremias 1686–1770SB, AR 1730–1749, UV 1730E
7. Keller Georg 1720–1796AR 1773S
8. Keller Johannes 1742–1807UV 1777, 1798S
9. Lückel Johannes 1762–1827KBE
10. Lückel Johannes 1792–1851LK 1830S
11. Lückel Friedrich 1813–1888KBS

Im hessischen Sprachraum wurden früher die Maler als Weißbinder bezeichnet. An zwei Stellen kommt auch der Name Pfaffenhaus vor, doch ohne jeden Hinweis auf einen entsprechenden Hausherrn.

Zwischen 1649 und 1665 wird kein Besitzer des Hofes genannt.

NameQuelleStatus
1. Fuderschneider JohannSB
2. Geude Johann 1559uSB, AR 1589–1629
3. Wahl Johann 1578uAR 1606–1616
4. Wahl Georg 1594uKB
Haus †
5. Spies Philipp 1658–1732SB, AR 1710–1715
6. Kroh Georg 1686–1725SB, AR 1718E
7. Dörr Stefan 1698–1744SB, AR 1730–1739, UV 1730EW
8. Kroh Leopold 1712–1764SB, AR 1733–1744S 5
9. Kroh Johannes 1716–1787SB, AR 1745–1773, UV 1777S 5
10. Belz Henrich 1741–1802UV 1798E
11. Belz Henrich 1776–1834LK 1830S
12. Belz Johannes 1808KBS

Nach dem Grimm’schen Wörterbuch war ein Windhetzer ein berittener Jäger für die Hetzjagd.

1637 war des Windhetzers Haus ausgestorben und verfiel.

Philipp Spies hat »des Windhetzers Stelle bebauet, in welchem Haus vorhin Johann Fuderschneider und Johann Geuden gewohnt« hatten. Der neue Hof hieß nach seinem Gründer Philipps = Lipses oder nach dessen Beruf Schäfers.

Als Nachfolger von Stefan Dörr wurde 1740 mit einem Weinkaufbrief das älteste Stiefkind, Leopold Kroh, eingesetzt. Doch kam es 1744 zu einem neuen Vertrag, wonach nun Leopolds Bruder Johannes das Erbe antrat. Dieser Vertrag ist leider nicht mehr vorhanden, so dass man die Gründe für diese Änderung nicht mehr nachlesen kann.

NameQuelleStatus
1. Althaus Hermann 1525uSB, AR 1570–1589
2. Althaus Weigand 1553uAR 1606–1630S
3. Althaus Hermann 1583uSB, AR 1624–1665S
4. Althaus Johannes 1615u–1673AR 1672–1673S
5. Althaus Hermann 1649–1700AR 1677–1698S
6. Dickel Georg 1677–1736SB, AR 1701–1733E
7. Dickel Johannes 1706–1767SB, AR 1730–1749, UV 1730S
8. Lückel Georg Wilhelm 1729–1791SB, AR 1773, UV 1777E
9. Lückel Henrich 1764–1831UV 1798, LK 1830S
10. Lückel Georg 1791–1857LK 1841S
11. Knebel Ludwig 1811–1860KBE

Fünf Generationen Althaus prägten den Hausnamen. Hermann (1) wird zwar in der Liste der Wehrpflichtigen als Schmidt Hermann und Schütze ausgewiesen, im Kirchenbuch aber mit dem Familiennamen Althaus, so dass anzunehmen ist, dass er von Beruf Schmied war.

Ludwig Knebel (11) hat den Grundbesitz nicht selbst bewirtschaftet, sondern an seinen Schwager Henrich Lückel (✶ 1820) verpachtet.

NameQuelleStatus
1. Rein (Homrighausen) Jost 1560uSB, AR 1589–1630, Witwe 1633–1635
2. Rein (Homrighausen) Johannes 1590uAR 1647–1650S
Haus †1665–1673
3. Falkenfuss Hermann 1619uSB, AR 1677–1691
4. Radenbach Valentin 1648uSB, AR 1690–1710K
5. Keller Georg 1683–1757SB, AR 1710–1749
6. Keller Henrich 1712–1774SB, AR 1773, UV 1777S
7. Krämer Georg Ludwig 1751–1820SB, UV 1798V
8. Benfer Hermann 1777–1842LK 1830E
9. Kroh Henrich 1802–1872LK 1844E
10. Kroh Christian 1829KBS

Das einzige Kind der Eheleute Henrich Keller (6) ist nur zwei Jahre alt geworden. Die Eltern übertrugen ihren Besitz deshalb an Georg Ludwig Krämer und dessen Frau Elisabeth Amalie Streithof als »ihre nächsten Blutsfreunde«.

NameQuelleStatus
1. Krämer (Rein) Johannes 1560uSB, AR 1589–1606
2. Krämer (Rein) ArnoldAR 1616–1624S
3. Krämer (Rein) Henrich 1602u–1678SB, AR 1647–1650S 1
4. Bätzel Johannes 1636u–1671KBE
5. Spies Gabriel 1643uAR 1673–1705EW
6. Bätzel Henrich 1661u–1723SB, AR 1701–1718S 4
7. Fischer Hans Henrich 1689u–1749SB, AR 1725–1735, UV 1730E
8. Belz Konrad 1704–1772SB, AR 1733–1749E 6
9. Belz Leopold 1741–1814SB, AR 1773, UV 1777, 1798S
10. Krämer Johannes 1757–1821KBE
11. Spies Georg Henrich 1781–1834LK 1830V
12. Spies Johannes 1817–1874LK 1849S
13. Spies Henrich 1841KBS

Der Hausname ist entstanden aus der Lagebeschreibung »auf dem Rain«. Johannes Krämer (10) und seine Frau Anna Katharina Belz hatten keine Kinder. Sie haben deshalb das Haus an ihre Nichte Anna Katharina Fuchs und deren Mann Georg Henrich Spies vererbt.

Behauste Beisitzer

NameQuelleStatus
1. Hellwig Christoph 1688u–1743SB, AR 1715–1744
2. Fischer Henrich 1719–1786SB, AR 1745–1773, UV 1777E
3. Fischer Georg 1743–1792KBS
4. Fischer Georg 1766–1836UV 1798, LK 1830S
5. Fischer Georg 1793–1873LK 1834S
6. Dohle Georg 1807–1848LK 1834E 4

Christoph Hellwig, Förster aus Medebach, hat um 1725 dieses Beisitzerhaus errichtet, in dem die nachfolgenden Generationen eine Gastwirtschaft betrieben.

Georg Fischer (5) hatte keine Kinder. Deshalb vermachte er das Haus seiner Schwester Elisabeth und deren Mann Georg Dohle.

NameQuelleStatus
1. Eckhard Jost 1668–1737SB, AR 1710–1733, UV 1730
2. Eckhard Michael 1698–1729SB, AR 1725–1734S
3. Rath Johannes 1703–1770SB, UV 1730, AR 1735–1749EW
4. Eckhard Johannes 1723–1772SBS 2
5. Eckhard Johannes 1751–1804SB, AR 1773, UV 1777, 1798S
6. Neumeyer Friedrich 1769–1816KBE
7. Belz Georg Wilhelm 1778–1839LK 1830E
8. Grebe Friedrich 1822KBE

Für dieses Haus wird 1710 erstmals »Zins« angesetzt. Sein Erbauer, Johann Jost Eckhard, hat in jungen Jahren als Holzhauer sein Brot verdient und hat deshalb wohl einen Teil des Bauholzes günstiger bekommen. Von seinen Eltern dürfte er nicht viel geerbt haben. Deren Ehe ist nicht zustande gekommen, weil der Vater im lutherischen Teil Hessens geboren war, während die Mutter aus dem reformierten Wittgenstein stammte.

NameQuelleStatus
1. Dörr Georg 1695–1772SB, AR 1733–1749, UV 1730
2. Sommer Christian 1722–1799SB, AR 1773, UV 1777E
3. Sommer Georg 1749–1806UV 1798; Erben LK 1830S
4. Weller Johannes 1804LK 1833K
5. Althaus Georg Henrich 1814LK 1842K

Als Musketier und später als Förster im Dienste der Grafen hat Georg Dörr einen Bauplatz in Wemlighausen bekommen. Der zugehörige Grundbesitz war minimal und wurde mit drei Kerben veranschlagt. Zum Vergleich: Für Altbauern wurden zehn bis zwanzig Kerben angesetzt.

Christian Sommer und sein Sohn Georg waren Hammerschmiede, Förster und Krämer.

NameQuelleStatus
1. Wahl Hans Georg 1692–1750SB, AR 1725–1750, UV 1730
2. Weber Johannes 1719–1778SB, AR 1773, UV 1777E
3. Müsse Johannes 1746–1802UV 1798E
4. Krämer Georg 1780–1826KBE
5. Krämer Christian 1804–1879LK 1830S

Dieses Haus ist um 1725 entstanden. Es ist 1844 oder 1845 abgebrannt, wurde aber alsbald wieder aufgebaut.

NameQuelleStatus
1. Cronau Elias 1704–1762SB, AR 1730–1749, UV 1730
2. Cronau Ludwig 1729–1802SB, AR 1773, UV 1777S
3. Rothstein Peter 1754–1800UV 1798E
4. Rothstein Christian 1780–1835LK 1830S
5. Rothstein Henrich 1810–1866KBS

Der Grundbesitz von Elias Cronau war mit einer Kerbe eingestuft. Er besaß also nur das Haus aus dem Jahre 1730 und allenfalls einen Garten.

NameQuelleStatus
1. Volmar Christian 1723–1790AR 1773, UV 1777
2. Braun Albert 1747u–1796UV 1798 WweE
3. Aderhold Daniel 1776–1839LK 1830E
4. Aderhold Johannes 1804–1866LK 1844S
5. Aderhold Philipp 1830KBS

Christian Volmar wohnte als gräflicher Musketier bis 1756 in Berleburg und zog 1757 nach Wemlighausen.

NameQuelleStatus
1. Wahl Georg 1744–1828UV 1777, 1798
2. Wahl Georg 1765–1833LK 1830S
3. Wahl Georg 1796–1871 = ½LK 1838S
4. Wahl Matthias 1801–1868 = ½LK 1838S 2
5. Wahl Georg Philipp 1828–1863KBS 3

Auf dem Schüllarischen Hammer wurden ganz dünne, lange Stabeisen aus dem Roheisen geschmiedet, welche Zähneisen oder Zaineisen hießen. Aus ihnen wurden von den Kleinschmieden Nägel gemacht.

Als Baujahr des Hauses ist 1770 anzusehen.

NameQuelleStatus
1. Benfer Georg Hermann 1758–1825UV 1798, LK 1830
2. Kroh Georg 1791–1857LK 1831E
3. Fuchs Ludwig 1800–1867LK 1839K

Dieses Anwesen entstand um 1795.

NameQuelleStatus
1. Kroh Georg 1755–1804UV 1798
2. Kroh Johannes 1794–1843LK 1830S
3. Lückel Wilhelm 1811–1873LK 1847E

Das Baujahr dürfte zwischen 1792 und 1794 liegen.

NameQuelleStatus
1. Röser Christian 1857–1817UV 1798
2. Röser Johann Georg 1784–1851LK 1830S
3. Aderhold Georg 1812–1848LK 1839K

Das Beisitzerhaus wird 1844 an den Immobilienmakler Wolf in Berleburg verkauft

Der Inhalt dieser Seite basiert im Wesentlichen auf Inhalten der Webseite zur Wittgensteiner Familiendatei des verstorbenen Ahnen- und Heimatforschers Jochen Karl Mehldau: http://www.wittgensteiner.net/data_wemlighausen.html.

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