Benfe

Höhe:577 (550590) m
Flä­che:8,78 km²
Ein­woh­ner:387 (31. Dez. 2018)
Bevöl­ke­rungs­dich­te:44 Einwohner/​km²
Ein­ge­mein­dung:1. Janu­ar 1975
Post­leit­zahl:57339
Vor­wahl:02753
Sta­tis­ti­sche Angaben

Ben­fe ist der am höchs­ten gele­ge­ne Orts­teil von Ernd­te­brück im Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein in Nord­rhein-West­fa­len. Das Dorf hat etwa 400 Einwohner.

Geographie

Lage

Ben­fe liegt auf einem Hoch­pla­teau am süd­west­li­chen Rand des Witt­gen­stei­ner Lands. Es befin­det sich im Süd­teil des Rot­h­aar­ge­bir­ges bzw. im Natur­park Sau­er­land-Rot­h­aar­ge­bir­ge. In der Umge­bung lie­gen unter ande­rem die Quel­len von Sieg, Eder und Lahn sowie auch der Ben­fe, die den Ort als Eder-Zufluss unmit­tel­bar öst­lich umfließt. Ben­fe ist ein­ge­bet­tet zwi­schen dem Klei­nen Kopf (615,6 m ü. NN; Nor­den), dem Wei­bel­s­kopf (620,7 m ü. NN; Osten), dem Aukopf (644,9 m ü. NN; Süden) und dem Jagd­berg (634,5 m ü. NN; Nord­wes­ten) und liegt auf 550 bis 590 m ü. NN. Durch das Dorf führt die Koh­len­stra­ße (eins­ti­ger Wirt­schafts­weg zwi­schen Witt­gen­stei­ner Land und Sie­ger­land) und durch die süd­li­chen Dorf­tei­le u. a. der Rot­haar­steig und der Sie­ger­land-Höhen­ring, die hier stre­cken­gleich sind. In den Tal­la­gen unter­halb des Dor­fes vor­ge­nom­me­ne Tem­pe­ra­tur­mes­sun­gen der letz­ten Jah­re indi­zie­ren, dass das Ben­fe­tal das käl­tes­te Tal in Nord­west­deutsch­land ist. Zur Absi­che­rung des Ergeb­nis­ses wur­de dort eine Wet­ter­sta­ti­on ein­ge­rich­tet und am 18. Novem­ber 2019 freigeschaltet.

Geschichte

Im Mann­buch des Herrn von Bicken, einem Lehns­re­gis­ter aus dem Jahr 1344, wird die noch unbe­wohn­te Gegend erst­mals erwähnt: Das Gewel­de und Gehöl­ze heißt die Ben­phe“. Wei­te­re Beur­kun­dun­gen des Rau­mes auf der Ben­fer Hoch­flä­che fin­den bei Grenz­be­schrei­bun­gen in den Jah­ren 1515 und 1630 statt. Im Jah­re 1713 begann mit Johann Jost Hip­pen­stiel (16651738) die Besie­de­lung. Die ers­ten Sied­ler waren Köh­ler. Die Eisen­häm­mer in Lud­wigs­eck benö­tig­ten eine gro­ße Men­ge an Holz­koh­le. Die wald­rei­che Regi­on bot die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für das Köh­ler­hand­werk. 1758 zähl­te Ben­fe zwei Kanon­gü­ter, zwei wei­te­re Dorf­be­woh­ner wer­den in der Unter­ta­nen­lis­te des Feu­din­ger Vier­tels“ als Bei­sit­zer erwähnt. Ab 1819 gehör­te der Ort zum Schult­hei­ßen­be­zirk Ernd­te­brück. 1845 war Ben­fe ein Teil des Amtes Erndtebrück.

Die Lage des Witt­gen­stei­ner Dor­fes in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Sie­ger­land brach­te es mit sich, dass eini­ge Dorf­be­woh­ner zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts began­nen, an der Koh­len­stra­ße, süd­west­lich des Dor­fes Ben­fe zu sie­deln. Dort hat­te die Ober­förs­te­rei Net­phen um 1900 eine klei­ne Dienst­woh­nung ein­ge­rich­tet, die mit dem Neu­bau des Forst­hau­ses Hohen­roth im Jah­re 1910 wie­der auf­ge­ge­ben wur­de. 1911 konn­te das beschei­de­ne Anwe­sen auf dem Gebiet der Gemein­de Nau­holz, das sog. Wald­heim“ von einem Ben­fer Wald­ar­bei­ter erwor­ben und aus­ge­baut wer­den. Im Lau­fe der 1930er Jah­re wur­den am Dorf­rand von Ben­fe noch zwei wei­te­re Häu­ser gebaut. Die­se neue Sied­lung wur­de nach der ehe­ma­li­gen Förs­t­erwoh­nung Wald­heim“ genannt. Bereits am 29. April 1914 stell­te der Amt­mann von Net­phen bei der Gemein­de Ben­fe den Antrag, ein Kind der Sied­lung Wald­heim“ sol­le gast­wei­se“ und gegen Zah­lung von Schul­geld die Dorf­schu­le in Ben­fe besu­chen, da ihm der wei­te Schul­weg nach Brau­ers­dorf nicht zuzu­mu­ten sei. Am 6. Novem­ber 1935 stell­ten die Ein­woh­ner von Wald­heim erfolg­reich einen Antrag auf Umpfar­rung zur Kir­chen­ge­mein­de Ernd­te­brück. Am 7. August 1967 beschloss der Rat der Gemein­de Nau­holz auf Antrag der betrof­fe­nen Ein­woh­ner die Aus­glie­de­rung des Gemein­de­be­zirks Wald­heim“. Durch Erlass des IM NRW vom 17. April 1968 wur­de die Ein­glie­de­rung der Sied­lung Wald­heim“ in die Gemein­de Ben­fe besie­gelt. Im Jahr 2018 befin­den sich hier inzwi­schen neun Häuser.

Ab 1952 errich­te­te die Deut­sche Bau­ern­sied­lung in Rös­pe und Lud­wigs­eck zwei Neu­bau­sied­lun­gen im Kreis Witt­gen­stein. Der Bau der Sied­lung Lud­wigs­eck“, erfolg­te etwa zur Hälf­te auf dem Gemein­de­ge­biet Ben­fe. Hier fan­den Ver­trie­be­ne aus Schle­si­en sowie Ost– und West­preu­ßen eine neue Hei­mat und sorg­ten für einen deut­li­chen Bevöl­ke­rungs­an­stieg in der Gemeinde.

Der Ort gehört seit der Gebiets­re­form, die am 1. Janu­ar 1975 in Kraft trat, zur Gemein­de Ernd­te­brück und war bis zur Ein­ge­mein­dung eine selbst­stän­di­ge Gemein­de im dama­li­gen Kreis Wittgenstein.

Einwohnerentwicklung

  • 1854: 128 Ein­woh­ner in 13 Häusern
  • 1900: 156 Einwohner
  • 1925: 210 Einwohner
  • 1939: 208 Einwohner
  • 1946: 275 Einwohner
  • 1956: 422 Einwohner
  • 1961: 364 Einwohner
  • 1968: 394 Ein­woh­ner in 65 Häusern
  • 1970: 383 Einwohner
  • 1974: 380 Einwohner
  • 1992: 384 Einwohner
  • 1995: 446 Einwohner
  • 1997: 432 Einwohner
  • 2000: 451 Einwohner
  • 2002: 457 Einwohner
  • 2005: 431 Einwohner
  • 2007: 421 Einwohner
  • 2010: 395 Einwohner
  • 2012: 395 Einwohner
  • 2018: 387 Einwohner

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