Erndtebrück

Höhe:490 m ü. NHN
Fläche:70,98 km2
Einwohner:6937 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte:98 Einwohner je km2
Postleitzahl:57339
Vorwahl:02753
Kfz-Kennzeichen:SI, BLB
Gemeindeschlüssel:05 9 70 012
LOCODE:DE ERN
Gemeindegliederung:9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Talstraße 27
57339 Erndtebrück
Website:www.erndtebrueck.de
Statistische Angaben

Erndtebrück ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Siegen-Wittgenstein.

Geographie

Geographische Lage

Der Kernort der Gemeinde Erndtebrück befindet sich im Südteil des Rothaargebirges an der Einmündung der Benfe in den von Südwesten kommenden Oberlauf der Eder. Südlich erhebt sich der Ebschloh. (686,3 m ü. NN) Er ist der höchste Berg auf dem Gemeindegebiet. Nördlich des Ortszentrums befindet sich auf einem Bergkamm die Hachenberg-Kaserne der ehemaligen Technischen Schule der Luftwaffe.

Nachbargemeinden

Erndtebrück grenzt an die Städte Netphen, Hilchenbach, Bad Berleburg und Bad Laasphe sowie Kirchhundem im Kreis Olpe.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet von Erndtebrück umfasst neun Ortsteile: Balde, Benfe, Birkefehl, Birkelbach, Erndtebrück, Röspe, Schameder, Womelsdorf und Zinse.

Klima

Mit seiner Höhe von etwa 500 m und seiner geographischen Lage am Südwestrand des Rothaargebirges weist Erndtebrück ein recht raues und kühles Klima auf. Vor allem in klaren und windstillen Nächten kann die Temperatur hier im oberen Edertal stark absinken. Allein im Winter 2009/10 unterschritt sie viermal die −20 °C-Marke (Tiefstwert −23,4 °C am 20. Dezember 2009). Noch kälter war es am Morgen des 7. Januars 2009, als −24,2 °C gemessen worden sind. Im Winter 2011/2012 wurden erneut −24 °C erreicht. Auch in den Sommermonaten kann es im Edertal Frost geben. Damit zählt Erndtebrück in Bezug auf die Minimaltemperaturen zu den kältesten Orten in NW-Deutschland.

Im Gegensatz dazu begünstigt die Lage in diesem breiten und recht flachen Tal bei entsprechender Sonnenunterstützung aber auch hohe Tagestemperaturen. Im Jahresdurchschnitt sind etwa 6,5 °C zu erwarten. Die Niederschläge liegen mit etwa 1300 bis 1400 mm doppelt so hoch wie zum Beispiel in der Kölner Bucht.

Geschichte

Erndtebrück wurde erstmals 1256 erwähnt. Zunächst war der Ort unter dem Namen Ermingardibrugge bekannt und Sitz eines Rittergeschlechts sowie später Zollstelle mit Marktrecht.

Um 1502 nannte man das Dorf Irmgardtenbrucken. Erst ab 1819 nannte man das Dorf Erndtebrück. Die heutige amtliche Schreibweise des Ortsnamens ist 1732 zum ersten Mal aufgetaucht, konnte sich aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts durchsetzen. In allen Fassungen tritt neben dem Namen Brücke der Personenname Irmin auf, wenn auch in einer durch Lautwandel bedingten Schreibweise. Der Vorname Irmin war bei den Germanen ein beliebter Vorname. 1265 und 1283 tritt der eingangs mehrfach erwähnte Dominus Conradus de Ermingardebrugge miles als Zeuge auf, zuletzt bei der Schenkung Wittgensteinscher Güter an das Kloster Caldern.

1944 und 1945 erlebte Erndtebrück als Eisenbahnknoten schwere Luftangriffe durch die USAAF. Die Angriffe forderten über 100 Menschenleben.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1975 wurden anlässlich der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen die Gemeinden Balde, Benfe, Birkefehl, Birkelbach, Schameder, Womelsdorf und Zinse aufgelöst. Zusammen mit Gebietsteilen der ehemaligen Gemeinden Amtshausen und Stünzel wurden sie in die Gemeinde Erndtebrück eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Es handelt sich bei den folgenden Zahlen nicht um diejenigen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen. Deshalb ist davon auszugehen, dass auch die Zweitwohnsitze mitgezählt wurden. Die Zahlen geben jeweils den Stand am 31. Dezember an.

  • 1992: 8498 Einwohner
  • 1995: 8494 Einwohner
  • 1997: 8418 Einwohner
  • 2000: 8162 Einwohner
  • 2002: 8068 Einwohner
  • 2005: 7965 Einwohner
  • 2007: 7881 Einwohner
  • 2010: 7588 Einwohner
  • 2012: 7591 Einwohner
  • 2016: 7106 Einwohner
  • 2018: 7351 Einwohner
  • 2019: 7292 Einwohner
  • 2020: 7308 Einwohner
  • 2021: 7240 Einwohner
  • 2022: 7207 Einwohner

Religionen

Seit Mitte der 1950er Jahre gibt es in Erndtebrück die katholische Kirchengemeinde Christus König. Diese entstand aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Erndtebrück und Umgebung kamen. Die überwiegend aus Schlesien stammenden Flüchtlinge mussten bis ins Jahr 1954, in dem die neue Kirche im Birkenweg erbaut wurde, mit einem Provisorium vorliebnehmen. Am 31. Oktober 1954 wurde sodann der Altar der Christus-König-Kirche durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jäger, eingeweiht. Die vier Glocken von Erndtebrück wurden am 23. Oktober 1961 von der Glockengießereifirma Rincker in Sinn hergestellt.

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