Haus-Chroniken Schüllar

Vorbemerkungen zu den Hauschroniken

Während es für die meisten Ortschaften Wittgensteins Orts- und Hauschroniken gibt, fehlen sie für Schüllar und Wemlighausen. Die Entwicklung der alten Bauernhöfe, die vor 1650 entstanden sind, ist deshalb hier in Kurzfassung dargestellt.

Quellen sind etwa 60 Akten des Fürstlichen Archivs Berleburg und des Evangelischen Kreiskirchenarchivs Wittgenstein.

In acht Akten sind jeweils mehrere Hausbesitzer (Generationen) nachgewiesen; diese Akten sind als »SB« zusammengefasst.

Die Tabellen enthalten in der ersten Spalte eine laufende Nummer, den Namen sowie das Geburtsjahr und vielfach auch das Todesjahr des Besitzers, in der zweiten Spalte die Fundstellen für diese Person und in der dritten Spalte das Verwandtschaftsverhältnis zum jeweiligen Vorgänger.

Die Hausnummern 1–31 wurden aus dem Untertanenverzeichnis von Rudolphi, 1777, übernommen. Die Nummern ab 100 wurden von Jochen Karl Mehldau willkürlich vergeben.

In den Tabellen bedeutet:

u, v = ungefähr, geschätzt, errechnetAR = AbgabenregisterE = Eidam = Schwiegersohn
KB = KirchenbuchEW = Ehemann der Witwe
LK = LiegenschaftskatasterK = Neuvergabe durch die Obrigkeit; Kauf
SB = Salbuch (Erläuterung siehe oben)S = Sohn
UV = UntertanenverzeichnisS 7 = Sohn von 7.
T = Tochter
V = Verwalter, Platzhalter, entfernter Verwandter

Besonderheiten:

  • Anerbe, das heißt Alleinerbe, der Lehnsgüter war das älteste Kind; Töchter waren also gleichberechtigt, auch wenn in den Abgabenregistern jeweils der Ehemann eingetragen ist.
  • Erbliche Familiennamen wurden in Wittgenstein erst nach 1620 eingeführt. Deswegen hatten vorher viele Personen außer ihrem Rufnamen mehrere Zweitnamen.

Alphabetische Übersicht

A = Altbauer

B = Beisitzer

AntonsA 4
Auf dem Rain IA 2
Auf dem Rain IIA 100
BauB 103
BaumannsA 11
Dickel am SteinB 108
FuchsA 7
HammermannA 13
HansesA 9
HäusersA 8
Josts am SteinB 106
KasparsA 6
KrohB 104
KutschersA 3
LotzeA 1
MühleB 102
Müsse vorm SteinB 107
NeuhäusersA 8
Philipps am SteinB 109
SchäfersA 5
Schäfers am SteinB 16
SchreinersA 12
SchulmeistersB 101
SchulzeA 3
Schulze am SteinB 15
StarkB 105
SteinmannB 14
TöngesA 4
VossA 7
ZiliacksA 10

Altbauern

NameQuelleStatus
1. Bastian 1500u
2. Bastians Thebes 1530uAR 1570, 1580, 1589, 1606
3. Pletsch Georg ­1562uAR 1615–1622, 1625K
4. Pletsch Jakob 1592uAR 1625–1635S
Haus †1650
5. Fischer Ludwig 1641uSB; AR 1688
6. Dickel Christian 1662–1730SB, AR 1690–1702K
7. Kroh Michael 1677–1712SB, AR 1705–1718E
8. Dickel Philipp 1692u–1737SB, AR 1710–1739; UV 1730EW
9. Dickel Jost Henrich 1716–1767SB, AR 1740–1749S
10. Dickel Johannes 1740a–1771SBS
11. Wetter Henrich 1735b–1802SB, AR 1773, UV 1777EW
12. Dickel Georg 1766–1838SB, UV 1798S 10
13. Dickel Georg 1794–1862LK 1830S
14. Dickel Philipp 1831LK 1852S
15. Dickel Georg Henrich 1815KBS 12

Der Name des Hauses geht auf Ludwig Fischer zurück, der zwischen 1685 und 1688 den im Dreißigjährigen Krieg wüst gewordenen Hof wieder aufbaute. Fischer wurde der Stall-Lotz genannt, was keineswegs abwertend gemeint war, denn als gräflicher Stallmeister war er eine Respektsperson. Seine Frau Margarete, eine geborene Pletsch, könnte mit den Hausherren vor dem Krieg weitläufig verwandt gewesen sein. Von den drei Kindern des Paares sind zwei sehr jung gestorben, vermutlich auch das dritte.

Fischer hat sich seines Neubaus nicht lange erfreuen können, denn schon 1690 zahlt Christian Dickel die Abgaben für das Anwesen. Er war seit 1688 verheiratet mit Anna Barbara Stremmel aus Aue, Witwe von Hermann Schmidt in Birkefehl. Sie brachte drei Kinder aus ihrer ersten Ehe mit, während die drei Kinder zweiter Ehe jeweils nur wenige Wochen alt wurden. Der Pfarrer in Berleburg hat die Zusammenhänge nicht immer durchschaut und deshalb mehrfach Namen und Orte verwechselt.

Das älteste Stiefkind von Christian Dickel avancierte zur Haupterbin, so dass ihr Mann Michael Kroh und – nach seinem Tode – Philipp Dickel aus Girkhausen Hausherren wurden. Als um 1869 einer seiner Nachkommen, ebenfalls ein Philipp Dickel, in Benfers Haus in Girkhausen einheiratete, fiel Lotze Haus an Philipps Onkel Georg Henrich Dickel.

NameQuelleStatus
 Rein Hans 1530uSB; AR 1570
2. Rein Hermann 1560uSBS
3. Rein Henrich 1567uSB, AR 1606–1625V
4. Rein Johannes 1597uAR 1650S
5. Radenbach Johannes 1593uKBE 3
6. Jüngst Bast 1597uAR 1647–1650EW
7. Wetter Jakob 1617u–1682SB, AR 1660–1699E 5
8. Wetter Georg 1647–1696KBS
9. Weber Jost Henrich 1671–1743SB, AR 1701–1733E
10. Sassmannshausen Philipp 1687–1763SB, AR 1730–1739, UV 1730E
11. Kroh Henrich 1703–1775AR 1740–1773E 9
12. Fischer Henrich 1751–1813UV 1777E
13. Fischer Henrich 1774–1834LK 1830, UV 1798S
14. Julius Ludwig 1802LK 1844, 1852E

Das Haus auf dem Rain – mundartlich Räh oder Reh gesprochen; im Kirchenbuch Rhein oder Rein geschrieben – gab den ersten Bewohnern den Namenszusatz, der sie von anderen Dorfbewohnern unterschied.

Hermann und Henrich könnten Brüder und damit Söhne von Hans sein. Henrich hatte mindestens drei Kinder, von denen zwei mit ihren Familien im Hause wohnten. Johannes war der Haupterbe; seine Schwester Susanne und ihr Mann Johannes Radenbach waren zunächst »unbehauste Beisitzer«.Von den fünf Kindern des Johannes ist keines im Hause geblieben. Die drei ältesten sind wohl früh gestorben, die beiden jüngsten sind in die Rheinpfalz ausgewandert, wie ein Losbrief vom 12.05.1662 dokumentiert: Agnes, Tochter des verstorbenen Johannes Reh, Schüllar, will sich nach Buchtelsheim in der Pfalz an den Witwer Valentin Mohren verheiraten. Ihre Eltern sind 1636 Tods verblieben. Sie hat sich bei ihrem Bruder Georg, der sich nach Heidelberg verheiratet hat, aufgehalten (Wittgensteiner Archiv – W 60 III [nach Gustav Schneider]). Die elterlichen Güter hat ihr Vetter Georg Stremmel erhalten. Damit ist das private Vermögen der Frau – aus Schreiners Haus – gemeint.

Während Jakob Wetter, der Schwiegersohn, 1672 noch auf den Rain wohnte, residierte der Sohn schon bald danach in Bocks. War das ein anderes Gebäude und nur ein anderer Name?

Eine schwierige Situation ergab sich für den Hof Ende 1736. Der Hausherr Jost Henrich Weber war schon einige Jahre Witwer und war mit 65 Jahren für damalige Verhältnisse ein alter Mann. Seine Erbtochter Anna Gertrud starb an Weihnachten im Kindbett und hinterließ ihren 49-jährigen Mann Philipp Sassmannshausen und eine Tochter von 2½ Jahren. Gertruds zwei jüngere Schwestern haben wohl die Rolle der Hausfrau übernommen, doch konnte das keine Lösung auf Dauer sein.

Sassmannshausen wollte keine von beiden zur Frau nehmen oder wurde von beiden nicht akzeptiert. Nach vier Jahren waren Anna Katharina Weber, Gertruds Schwester, und Johann Henrich Kroh aus Wemlighausen willens, sich zu heiraten und schlossen einen Ehevertrag – Weinkaufbrief genannt – mit folgenden Festlegungen (Weinkaufbrief für Henrich Kroh und Katharina Weber vom 06.02.1741; Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, A 426, Grafschaft Wittgenstein I.2.49, ausgewertet von Roland Linde, Münster):

Kroh zieht in das Haus der Braut. Haus und Hof gehen zunächst an Philipp Sassmannshausen. Dessen einzige noch lebende Tochter bekommt zu ihrer Hochzeit 10 Reichstaler (Rt). Sie und alle anderen Kinder aus dem Haus erhalten zur Hochzeit 1½ Ohm Bier, 6 Mesten Backfrucht, 1 Kuh im Stall, 1 Rindchen, 1 Schweinchen auf die Hochzeit sowie aus dem Baurecht bar 5 Rt. [Grimm’sches Wörterbuch: »Baurecht« bedeutet »Erbrecht« und ist inhaltlich die Abfindung für alle Erbansprüche.]

Nach dem Tode Webers wird das Erbgut [Privateigentum der Familie] auf die Kinder verteilt oder zu einem billigen Preis beim Hause belassen. Ausgenommen sind ein Erbacker vorm Osterseifen und zwei Erbgärten, einer vorm Osterseifen und einer beim Schüllarhammer, die ohne Anrechnung beim Haus bleiben.

Jost Henrich Weber bekommt außer Wohnung und Verpflegung jährlich zwei Schafe. Philipp Sassmannshausen hat die Haushaltung abgetreten, behält Wohnrecht, hat mitzuarbeiten, darf aber – zu passender Zeit – auch außerhalb Geld verdienen. Kroh übernimmt die Schulden des Hauses, etwa 120 Rt. Zur Tilgung kann den Kindern ihr Erbteil gekürzt werden. Der Bräutigam bringt mit 1 Kuh in den Stall, 1 Rindchen auf die Hochzeit, 1 Kalb, 1 Schweinchen, 3 Mütte Backfrucht, 3 Ohm Bier, für das halbe Gewürz 22 Alb 4 Pfg, 3 Schafe in den Stall und 8 Rt. Baurecht. Wenn der Bräutigam innerhalb eines Jahres vor der Braut ohne Leibeserben stirbt, erhält sie 20 Rt. Im gegenteiligen Falle bekommt er 10 Rt.

Über den Kern des Altbauernhofes, das gräfliche Lehen, kann in einem solchen Vertrag nichts ausgesagt und festgelegt werden. Die Rentkammer hat die Vereinbarung aber üblicherweise berücksichtigt.

Ludwig Julius, der 1844 als Eigentümer im Liegenschaftskataster nachgetragen wird, wohnte seit 1834 in Breidenstein im Hessischen.

NameQuelleStatus
1. Grauel Kaspar 1540uAR 1570, 1589
2. Grauel Engelbert 1574uSB, AR 1606–1630S
3. Birkelbach Christian 1592u–?1627K
4. Womelsdorf Johannes 1597u–1674SB, AR 1647–1650EW
5. Dickel Reinhard 1615u–1674SB, AR 166–1673E
6. Dickel Johann Reinhard 1653–1729SB, AR 1688–1729S
7. Dickel Christian 1688–1770SB, AR 1688–1729S
8. Dickel Philipp 1727–1781SB, AR 1773, UV 1777S
9. Dickel Philipp Henrich 1753–1817SB, AR 1773, UV 1798S
10. Dickel Philipp 1778–1848LK 1830–1863S
11. Dickel Philipp 1815–LK 1863S

Das Haus hieß gegen Ende des 17. Jahrhunderts Kutschers – nach Johannes Womelsdorf, im 18. Jahrhundert Schulze – nach vier Schultheißen Dickel (7–10).

Den Christian Birkelbach (3) kann ich in Schüllar nicht direkt nachweisen. Da aber seine Tochter Agnes und nicht das älteste Kind Womelsdorfs den Hof erbte, muss Birkelbach hier eingeordnet werden. Es sei denn, Birkelbachs Frau Maria wäre Erbtochter von Engelbert Grauel gewesen. Über sie liest man im Sterberegister Berleburg: Anno 1686. Den 6. Xbr. uf den Odeborns Kirchhoff begraben Maria, Johannis Womelsdorffs seel. nachgelaßene Wittwe. Ist alt gewesen an die Hundert jahr, etliche vermuthen und meinen, drüber.

Während des Dreißigjährigen Krieges sind einzelne Berleburger Bürger in die umliegenden Dörfer ausgewichen. Dazu gibt es im Bürgerbuch [BRUNS, Alfred: Berleburger Stadtrechte und Bürgerbuch] den folgenden Aktenvermerk, in dem auch Reinhard Dickel genannt wird: Zu wissen, obwohlen vor diesem bei guten friedenszeiten diejenige burgere oder burgerskinder, so auf die dörfer verheiratet worden, da es ihnen beliebig gewesen, mit 2 albus jährlichs dem burgermeisteren rechnung zu liefern, ihr burgerliche gerechtigkeit also erhalten, daß sie entweder selbsten oder ihr kinder heut oder morgen auf zutragende fälle ohne burgergelt wieder uffgenommen worden, dieweilen aber durch das leidige 30jährige kriegswesen alle gemeine stattbaue, stattmauern und andere sachen so baufellig und ruinirt worden, daß viele uncosten anzuwenden, zu geschweigen, was an wegen und stegen, auch brücken zu erbauen nöttig, als seindt diejenige, nemblich Peter zu Wemelkhausen, Hans Georg Wahl daselbsten, Reinhart Dickel zu Schülar, Georg Stremmel daselbsten, Bartol Kaufmans dochter Liesbeth zu Girkhausen, item Johannes Althausens anhero citirt und dahin gehandelt worden, daß jeder des jars der statt mit 6 albus zu allem zu steur kommen wolte, doch solte jedwederen freystehen, sein hiermit erlangtes recht zu anfang jedes jars aufzukündigen. So zu guter nachricht anhero in presentia samptlicher senatoren notirt worden <mit g. vorwissen unserer g. obrigkeit>.

Ob die Erbfolge bei den Dickels immer den ungeschriebenen Regeln entsprach, muss bezweifelt werden. Johann Reinhard (6) ist das vierte Kind seiner Eltern, Christian (7) und Philipp (8) jeweils das sechste. Übergangen wurden – in der Summe – drei Brüder und sechs Schwestern; früh gestorben waren drei Geschwister; ein Fall ist unklar. Da die Grafen als Landes- und Lehnsherren nach Gutdünken entscheiden konnten und auch niemandem Rechenschaft schuldig waren, lässt sich konkret nichts beweisen. War die Eignung zum Schultheißen ein Kriterium?

NameQuelleStatus
1. Dörr Anton 1686–1758SB, AR 1718–1754, UV 1730
2. Dörr Röttger 1712–1786SB, AR 1755–1773S
3. Dörr Johannes 1740–1793SB, UV 1777S
4. Dickel Georg 1754–1832SB, UV 1798E
5. Dickel Henrich 1789–1869SBS
6. Schneider Johannes 1808–1852KBE
7. Lückel Georg 1830LK 1863E

Das Haus wurde nach seinem Erbauer benannt: Anton – Antönches – Tönches, auch Dönges oder Dinges.

Der Grundbesitz von Anton Dörr wird 1718 mit nur einer Kerbe bewertet. Das heißt, Dörr besaß außer seinem Haus keinerlei Ländereien. Er wäre demnach als behauster Beisitzer einzustufen. Erst im Laufe der Zeit kamen einige wenige Lehnsgrundstücke hinzu, so dass das Anwesen den Altbauern gleichgestellt wurde.

NameQuelleStatus
Lümmel RuppelSB
Rein JakobSB
1. Keller Bastian 1593u–1653?SB, AR 1606–1665
2. Dörr Henchen 1613u–1683SB, AR 1660–1691E
3. Keller Johannes 1646u–1697SB, AR 1691–1699, 1701VK
4. Keller Georg 1678–1700S
5. Kroh Christian 1672–1724SB, AR 1701–1718K
6. Kroh Hermann 1681–1746SB, AR 1725–1749; UV 1730E 4
7. Kroh Georg 1725–1773SB, AR 1750–1773S
8. Rück Georg 1740–1810SB, UV 1777, 1798E
9. Rück Johannes 1776–1853LK 1830, 1863S
10. Rück Georg 1799KBS
11. Rück Henrich 1822KBS

Ruppel Lümmel und Jakob auf dem Rain kommen im Kirchenbuch und den Abgabenregistern nicht vor, sondern ausschließlich in dem um die Mitte des 18. Jahrhunderts angelegten Salbuch.

Bastian Keller war Schäfer im nahen Homrighausen und wohnte 1650 in Hermann Wetters Haus. Verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Bastian und Johannes Keller sind möglich, denn Johannes’ Vater Georg stammte aus Schüllar. Er und seine Braut Katharina Gerhardt wurden am 02.02.1643 von Georg Born und seiner Frau Maria Hackenbracht in Rinthe adoptiert. Das Dokument ist in einer Abschrift vom 13.07.1667 erhalten (Archiv der Kreissynode Wittgenstein: Kirchenakten Raumland 1.1) und besagt:

»Weinkaufs Notuln« vom 02.02.1643 Bräutigam: Georg Keller aus Schüllar Braut: Katharina Tochter von Velten Gerhard aus Balde Inhalt des Ehevertrags: 1. Eheversprechen der Brautleute 2. Georg Born und Ehefrau adoptieren Georg Keller und seine Braut Katharina 3. Aussteuer der Braut 4. Regelung für den Todesfall innerhalb eines Jahres. Zeugen für den Bräutigam: Johannes Pöppel, Raumland; Georg Born, Berghausen Zeugen für die Braut: Adeling Richstein [?Weidenhausen], Johannes Treude, Hemschlar. Pfarrer: Friedrich Hartenroth, Raumland.

Johannes Keller (4) und seine Frau Anna Katharina Schneider starben im März 1697 innerhalb von zwei Tagen, so dass ihr Sohn Georg noch im selben Jahr heiratete, um der Familie den Hof zu erhalten. Doch er starb in seinem dritten Ehejahr; sein Nachfolger Christian Kroh wurde vermutlich von der Obrigkeit bestimmt, vielleicht nur als Verwalter. Bei dessen Tode lebte sein ältester Sohn nicht mehr; die übrigen vier Kinder waren noch minderjährig und ledig. So konnte Hermann Kroh als Schwiegersohn von Georg Keller die Nachfolge antreten.

Im Sterberegister Berleburg wurde 1853 vermerkt, dass Johannes Rück einen Sohn hier sowie einen Sohn und eine Tochter in Philadelphia hinterlassen hat. Zur Schreibweise des Familiennamens konstatierte Pfarrer Apollo Kneip: »Nach Aussage mehrerer Familienglieder ist im Stammhaus, Schäfershaus zu Schüllar, der Name immer Rück geschrieben worden. Als ein Familienglied aus Schäfershaus in Voßhaus heirathete, da soll dieses zum Unterschied Rick geschrieben haben. …«

NameQuelleStatus
1. Wetter Jakob 1564uSB, AR 1606–1625
2. Wetter Johannes 1594uAR 1625–1635S
? Scheuren JakobAR 1625–1649?
3. Becker Kaspar 1611u–1683SB, AR 1647–1691K
4. Dörr Georg 1650u–1712SB, AR 1690–1716E
5. Kroh Leonhard 1681–1721SB, AR 1710–1718E
6. Streithof Werner 1695–1746SB, AR 1725–1744, UV 1730EW
7. Zacharias Kraft 1720–1784SB, AR 1745–1773, UV 1777E 5
8. Fischer Matthias 1753–1813SB, UV 1798E
9. Spies Georg Wilhelm 1765KBE
10. Fischer Georg 1786–1839LK 1830, 1852S 8
11. Fischer Jost Henrich 1813–1869LK 1863S
12. Fischer Henrich 1840KBS

Die Entstehung dieses Hauses ist in der Berleburger Chronik [HARTNACK, Wilhelm † (Hg.): Die Berleburger Chroniken des Georg Cornelius, Antonius Crawelius und Johann Daniel Scheffer (= Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, Beiheft 2, Laasphe 1964), 109.] festgehalten worden. Graf Georg enteignete 1604 die drei Bauern in Homrighausen, um einen »Vorhof« einzurichten: »Der 3. Bawer hieß Jacob Wetter, ward nach Schüllar zu bawen gewiesen, daselbst und umb Wemelckhausen herumb sind Ihme vom dem Herren güter so viel eingereumpt worden, daß er sich muß behelfen; sein haus nent man, die im Newen hauß.«

Sowohl der Gründer Jakob Wetter als auch einer seiner Nachfolger werden in den Registern auch als Scheuren Jakob aufgeführt. Diesen kann ich im Kirchenbuch nicht identifizieren. Die Formulierung lässt aber den Rückschluss zu, dass Jakob Wetter bei seinem unfreiwilligen Wechsel von Homrighausen nach Schüllar eine Scheune erworben und darin auch Wohnung und Stall eingerichtet hat. Die Bücher von 1658 bestätigen das mit der Beschreibung »Jakob in der Scheuren«.

Kaspar Becker kam aus Weyer in der Grafschaft Runkel, diente zunächst in Berleburg als Soldat und wurde um 1647 als Nachfolger der Familie Wetter eingesetzt.

Anna Magdalene Kroh, Ehefrau von Johann Kraft Zacharias, konnte »wegen der damaligen großen Wasserflut« nicht auf dem Odebornskirchhof begraben werden, und wurde deshalb am 04.12.1760 in Berleburg beigesetzt.

Matthias Fischers älteste Tochter und eigentliche Erbin Anna Elisabeth starb mit 23 Jahren im ledigen Stande. Ihre drei Jahre jüngere Schwester gleichen Namens wurde als 19-Jährige zum ersten Mal Mutter und heiratete sechs Jahre danach den Vater, Georg Wilhelm Spies aus Girkhausen. Binnen Jahresfrist kam ein zweites Kind zur Welt. Spies und seine beiden Kinder sind spurlos verschwunden. Die Mutter wurde schließlich unter ihrem Mädchennamen beerdigt. Das sieht nicht nach intakten Familienverhältnissen aus.

Jost Henrich Fischer »verunglückte durch Sturz vom Wagen. Die Räder seines Wagens waren bei Meggen über ihn hinweggegangen.«

NameQuelleStatus
1. Fuchs Hen 1540uSB, AR 1570–1589
2. Fuchs Werner 1581uSB, AR 1606–1630S
3. Fuchs Georg 1611u–1681SB, AR 1647–1705S
4. Fuchs Konrad 1643–1722SB, AR 1691–1705S
5. Fuchs Johannes 1668–1748SB, 1708–1734, UV 1730S
6. Fuchs Georg 1700–1756SB, AR 1730–1771, UV 1730S
7. Fuchs Georg 1729–1806UV 1777, 1798E
8. Fuchs Johannes 1757–1836LK 1830E
9. Rück Georg 1779–1848LK 1841E
10. Rück Johannes 1808–1863KBS
11. Rück Henrich 1834KBS

Die Erbfolge geht zwar in den ersten sechs Generationen Fuchs jeweils vom Vater auf den Sohn, was schon über dem Durchschnitt liegt, aber die nachfolgenden Männer mit diesem Namen sind Schwiegersöhne.

Wenn man diese Situation in der Gegenrichtung betrachtet, muss man feststellen, dass Anna Elisabeth Fuchs (✶ 1784), die den Georg Rück heiratet, in ihrer Ahnentafel anfangs nur Fuchs stehen hat: Eltern und Großeltern komplett sowie von den Urgroßeltern sechs von acht Personen.

NameQuelleStatus
1. Wetter Johannes 1594uSB, AR 1647–1650
2. Wetter Georg 1625–1665AR 1665–1672S
3. Wetter Werner 1651–1708AR 1690–1705, 1706VS
4. Womelsdorf Kaspar 1676u–1757SB, AR 1706–1759, 1730V, UV 1730E
5. Womelsdorf Johannes 1711–1770KBS
6. Womelsdorf Johannes 1745–1807SB, AR 1773, UV 1777, 1798S
7. Dörr Johannes 1778–1836LK 1830E
8. Rück Georg Ludwig 1812–1875LK 1849E

Johannes Wetter aus Kaspars sah im Neubau eines Hofes eine Chance, aus den engen Verhältnissen in der umgebauten Scheune herauszukommen. So entstand dieses Haus unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Das Kirchenbuch Berleburg berichtet: »Rick verließ Ab[en]ds 10 Uhr ganz betrunken die Stadt, fiel nahe der haiderbrücke in einen Waßergraben und wurde erst am 25. Mai Nachmittags gefunden. Mit Einwilligung des Staatsanwalts vom 27. Mai begraben.« Warum Rück dem Trunk verfallen war, steht da nicht.

NameQuelleStatus
1. Nolpe (= Nolde) Jakob, 1560uAR 1589
2. Nolde Tobias 1591uSBS
3. Radenbach Matthias 1592uAR 1620–1650K
Haus †
4. Henkel Hans 1626u–1691SB, AR 1660–1699
5. Fuchs Anton 1654–1683KBE
6. Pickhan Philipp 1660u–1730AR 1701–1710EW
7. Rück Konrad 1678u–1721SB, AR 1708–1718E 5
8. Keller Matthias 1691uSB, AR 1725, UV 1730EW
9. Rück Georg Wilhelm 1709–1769SB, AR 1730–1754, UV 1730S 7
10. Dickel Johannes 1730–1771SB, AR 1755–1759E
11. Grund Anton 1731–1800SB, UV 1777EW
12. Dickel Jost Henrich 1756–1801SB, UV 1798S 10
13. Dickel Georg Henrich 1782–1843LK 1830V
14. Dickel Georg 1798–1851LK 1845E
15. Bald Georg 1818LK 1857E

Jakob Nolde und sein Sohn Jakob waren Waffenschmiede. Der Junior heiratete 1643 in Weifenbach Anna Hohnstein aus Breidenstein und ließ sich mit ihr in Bellinghausen nieder (Ortsfamilienbuch Wallau). Der Vater Jakob ist vor 1618 gestorben; sein Sohn und Erbe Tebes hat den Hof aufgegeben und ist nach Berleburg, später nach Beddelhausen gezogen. Ihm folgt der Hammerschmied Theis Radenbach, dessen Familie den Dreißigjährigen Krieg nicht überlebte.

Haus und Hof übernahm Graf Georg Wilhelm und brachte hier seine ledigen Tanten unter, während der Hofmeister Hans Henk sich auch um den landwirtschaftlichen Betrieb kümmern musste. Bei den Haferabgaben 1667 und 1672 gehörte der Hof zu den drei größten im Dorf. Auf Hans Henk geht auch der Hausname zurück, auch wenn der erst ab 1777 schriftlich festgehalten wurde.

Anton Fuchs starb zwei Jahre nach der Hochzeit und wurde gerade mal 29 Jahre alt. Da in dieser Zeit sein Schwiegervater noch lebte, kommt Fuchs in den Büchern und Registern nicht vor. Seine Witwe heiratete zwar den Philipp Pickhan, doch der hatte nicht allzu lange und nicht allzu viel zu melden. Er wurde von seinem Stiefschwiegersohn Konrad Rück verdrängt und spielte rund zwanzig Jahre lang nur noch die zweite Geige.

Als Jost Henrich Dickels Leben 1801 zu Ende ging, waren seine beiden Kinder noch minderjährig. So erbte seine Nichte aus Steinmanns Haus Hanses Hof.

Was in Voss’ Haus die Fuchs’, waren hier die Dickels. Die Anna Elisabeth Dickel, die den Georg Bald ins Haus brachte, hatte bis zu den Urgroßeltern elf Vorfahren Dickel, zwei Lauber und einen Wetter.

NameQuelleStatus
1. Lümmel Jost 1515uSB
2. Lümmel Anton 1545uSB, AR 1570S
3. Bätzel Eberhard 1569uSB, AR 1589–1649K
4. Wetter Zyriakus 1617u–1677SB, AR 1650–1691K
5. Wetter Georg 1647–1699SB, AR 1690–1699S
6. Weyandt Daniel 1664u–1699KBE
7. Radenbach Franz 1669–1710SB, AR 1701–1708EW
8. Fischer Rüdiger 1675–1737SB, AR 1710–1734, UV 1730EW
9. Wetter Werner 1694–1762SB, AR 1735–1759, UV 1730E
10. Wetter Matthias 1734–1773SB, AR 1773, UV 1777S
11. Dickel Johannes 1741–1809SB, UV 1777EW
12. Wetter Henrich 1770–1819UV 1798S 10
13. Wetter Philipp 1795–1875LK 1830–1863S

Zyriakus († um 303) wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Name kommt auch in Wittgenstein mehrmals vor. In der Mundart ist daraus Ziliack geworden.

Thonges Lümmel kommt aktuell nur in den Listen der Wehrpflichtigen vor. Erst 1658 hat der Beamte, der die Herrenlehen erfasst hat, auch dessen Vater für die Nachwelt aufgeschrieben. »Jost Lümmels Sohn Thönges«.

Die Geburt des Georg Wetter (5) ist je mit gleichem Wortlaut am 26.12.1648 und am 26.12.1649 eingetragen.

NameQuelleStatus
1. Wetter Johannes 1615u–1665SB, AR 1647–1688
2. Streithof Henchen 1646–1720SB, AR 1690–1718E
3. Streithof Georg 1684–1755SB, AR 1690–1718S
4. Streithof Johannes 1716–1771SB, AR 1755–1773S
5. Streithof Henrich 1749–1777SB, UV 1777S
6. Sonneborn Jost 1744–1807SB, UV 1798EW
7. Sonneborn Jost 1778–1810KBS
8. Belz Johannes 1797–1854LK 1830–1862E
9. Belz Georg 1828KB 1857–1872S

Der Schäfer Johannes Wetter hat gleich nach dem Dreißigjährigen Krieg den ersten Bau (Neubau) aufgeschlagen. Daraus resultiert der Name Baumanns oder Bau.

Johann Jost Sonneborn, der 1778 Henrich Streithofs junge Witwe heiratet, kommt nicht aus Wittgenstein, sondern aus Ederbringhausen.

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1. Fuchs Thonges
2. Stremmel Jakob (Jockel) 1560uSB, AR 1606–1618
3. Stremmel Johannes 1597uSB, AR 1632–1635S
4. Stremmel Georg 1599u–1674SB, AR 1648–1650, 1665–1673V
5. Stremmel Johannes 1642–1697SB, AR 1688–1699S
6. Fuchs Werner 1659–1712SB, AR 1698–1729 (Wwe)E
7. Fuchs Werner 1695–1748SB; AR 1725–1748, UV 1730E
8. Fuchs Johannes 1723–1777SB, AR 1773; UV 1777E
9. Womelsdorf Georg 1760–1836LK 1830–1840?, UV 1798E
10. Womelsdorf Georg 1788–1837SB, LK 1840?–1863S
11. Womelsdorf Henrich 1818KBS

Auch dieses Haus ging während des Dreißigjährigen Krieges in andere Hände über. Das zeigt das Salbuch von 1650: Jöckel Stremmels selig Erben – George Stremmel in Jeuckels Hauß. Das wird bestätigt durch die Tatsache, dass Georg Stremmel und Frau Enchen (Ännchen) zwischen 1642 und 1645 in Berleburg drei Kinder zur Taufe brachten; erst das vierte Kind ist in Schüllar geboren. Die Familie ist also – wie einige andere und wie bei Kutschers Haus behandelt – aus der Stadt auf eines der Dörfer ausgewichen.

Dass Johannes Stremmels Haus frei war, mag ein besonders günstiger Umstand gewesen sein: Johannes und Georg waren Brüder. Die Geburtseintragung für Johannes (5) fehlt im Kirchenbuch. Der Pfarrer hat aber glücklicherweise, was sonst nicht üblich war, bei Geschwistern Hinweise gemacht und so steht bei seinem nachfolgenden Bruder, der 1644 zur Welt kam: »resp. 20.11.1642«.

Johannes kam durch einen Unfall ums Leben. Er starb durch einen Sturz in der Scheune, den er nur um eine Stunde überlebte.

In den Registern wird nicht unterschieden, ob Werner Fuchs (6) oder sein Eidam (!) mit gleichem Namen gemeint ist. Zwischen dem Tod des älteren Werner (1712) und der Hochzeit des jüngeren (1721) kommt 1718, aber auch 1729 der Zusatz »Witwe«. Solche Vermerke fehlen bei Vater und Sohn Georg Womelsdorf (9, 10).

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1. Wagener Jakob 1642u–1700SB, AR 1660?, 1673–1699
2. Wagener Jakob 1673–1711SB, 1701–1713
3. Becker Jost 1681–1732SB, AR 1715–1729, UV 1730S
4. Streithof Johannes 1690–1770?SB, AR 1732–1759, UV 1730V
5. Streithof Georg 1728–1793SB, AR 1773, UV 1777S
6. Henk Johannes 1726–1796SB, UV 1777E
7. Wahl Henrich 1778–1839UV 1798E
8. Kemper Daniel 1760–1838LK 1830E
9. Kemper Henrich 1803, Anteil ½LK 1836E
10. Dickel Georg 1787–1865, Anteil ½LK 1836S
11. Althaus NN, Kaufmann, BlbLK 1847S

Das Hammerwerk und ein Wohnhaus gehörten den Grafen, lagen lange Zeit wüst und wurden nach 1648 wieder in Gang gesetzt. Der Hammer wurde verpachtet, rentierte sich aber nicht – wie viele andere Investitionen. Siehe WREDE, Günther: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein (Marburg 1927), 179.

Der Hof hieß »auf« oder »vor« dem Hammer und wurde den Altbauern zugeordnet.

Johannes Henk (6) wartete mit seiner ersten Ehe – freiwillig? – bis kurz vor seinem 47. Geburtstag. Seine Frau war da gerade 16 und hätte ohne weiteres seine Tochter sein können. Als diese schon mit 27 Jahren begraben worden war, wählte Henk, inzwischen im 60. Lebensjahr, die fast 40-jährige Katharina Elisabeth Riedesel.

Die älteste Tochter aus erster Ehe, Sophie Henk, war die Hauserbin. Vermutlich sorgte sich der Vater sehr, wie es nach seinem Tode weitergehen könne. So veranlasste er, dass am 02.05.1794 ein Weinkaufbrief zwischen dem Henrich Wahl in Berleburg und der Erbin aufgesetzt wurde. Das Papier umfasste zwanzig Seiten! Das Aufgebot fand im Frühjahr 1795 statt. Die Trauung – noch mal ein Jahr später – ist im Kirchenbuch Berleburg so festgehalten worden: »Diese Personen sind den 5ten Ap. in dem herrschaftl. Hauß bey dem Schüllarischen Hammer copuliret und ehel. eingesegnet worden; da die proclamation bereits zu Anfang vorigen Jahres geschehen, die Copulation aber wegen beyderseitiger Jugend bis hiehin ware verschoben worden.« Ein ungewöhnlicher Fall!

Nach dem Anschluss Wittgensteins an Preußen (1816) und durch die damit neu geschaffenen Möglichkeiten bei der Berufswahl und -ausübung gab es im Umfeld des Hammers nun auch Lein- und Merinoweber, Zeugmacher und Sergeweber, die Ackerland nur zur Selbstversorgung brauchten, so dass sie als unbehauste Beisitzer jeweils im Elternhause wohnen bleiben konnten. Trotzdem wurde es auf die Dauer überall zu eng, und viele junge Leute verließen das Land in Richtung USA. Daniel Kemper aus Dotzlar wohnte seit 1792 ebenfalls hier, kaufte eines Tages das Haus des Henrich Wahl. Später teilten sich Henrich Kemper, der Sohn, und Georg Dickel, der Schwiegersohn, das Grundstück, das sie aber nach elf Jahren an den Immobilienmakler Althaus in Berleburg veräußerten.

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1. Wetter Hermann 1580uAR 1606–1649

Hermann Wetter hatte zwar einen Sohn und eine Tochter, doch haben beide keine eigenen Familien gegründet. Das Haus wurde 1650 an Bast Keller (Schäfers) übertragen.

Behauste Beisitzer

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1. Dickel Johannes, 1722–1786AR 1773, UV 1777
2. Dickel Philipp, 1755–1821UV 1798S
3. Dickel Philipp 1791–1836LK 1830S
4. Dickel Anna Elisabeth 1812–1854LK 1840T
5. Dickel Elisabeth 1823LK 1840V
6. Wahl Elisabeth 1834LK 1863T

Das alte Wort Leye ist gleichbedeutend mit Fels und Stein; beide Begriffe kommen deshalb bei der Beschreibung des Gebäudes vor, das zwischen 1858 und 1860 entstanden ist.

Nach dem Tode des Philipp Dickel (3) erhielten die zwei Töchter, die laut Taufbuch beide Anna Elisabeth hießen, je ½ Anteil. Während die jüngere Schüllar verlassen hat, brachte die ältere ihren Grundbesitz in ihre Ehe mit Ludwig Wahl ein. Beider Tochter Elisabeth, verheiratete Weber, erscheint dann 1863 im Kataster als aktuelle Eigentümerin.

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1. Pöppel Johannes 1751–1806KB
2. Pöppel Johannes 1785–1828LK 1830 (Wwe)S
3. Pöppel Hermann 1813–1874LK 1841S
4. Pöppel Georg 1838KBS

Rudolphi nennt als dritten Dorfbewohner »Joh. Philipp Dickel, Schultheiß« und seine Abgaben sowie am Ende der Liste »Joh. Philipp Dickel, Schultze« ohne jede Zahlungsverpflichtung. Das sieht so aus, als ob der Schultheiß für seine Nachkommen Pöppel ein zweites Haus gebaut hätte. Der Vater Johannes Pöppel (1) war gleichzeitig Schwiegersohn und Knecht des Schulzen Dickel.

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Dickel Georg 1736–1801UV 1777
Dickel Johannes 1775–1853?S
1. Dickel Georg 1808–1869LK 1830K
2. Dickel Friedrich 1833KBS

Das Haus, in dem Georg Dickel (1) und später sein Sohn Johannes wohnten, hat der Gemeinde Schüllar gehört, und wurde – als Teil der Besoldung – dem jeweiligen Schäfer überlassen. Erst Georg (3) erwarb 1858 das Hausgrundstück »Am Stein« und vererbte es 1861 an seinen Sohn Friedrich, der im Kirchenbuch auch als Wirt beschrieben wird.

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Dickel Georg 1736–1801UV 1777
Dickel Johannes 1775–1853?S
1. Dickel Georg 1808–1869LK 1830K
2. Dickel Friedrich 1833KBS

Das Haus ist zwischen 1777 und 1798 gebaut worden.

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1. Harth Christian 1812LK 1830
2. Dickel GeorgLK 1830K

Eine Mühle war in früheren Jahrhunderten eine Meisterleistung der Handwerker. Vielfach waren deshalb die Müller gleichzeitig auch Zimmerleute. Bei Betriebsstörungen, die man nicht selbst beheben konnte, musste man einen Spezialisten holen, von denen sich mancher selbstbewusst als »Mühlenarzt« bezeichnete. Ein solcher war Christian Harth aus Laasphe, der eine Zeit lang die gräfliche Mühle auf dem Hammer gepachtet hatte.

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1. Dickel Philipp 1785–1863LK 1830-1863

Im Kirchenbuch heißt dieses Anwesen Bau, im Kataster Neuhäusers. Frau und Kinder des Philipp Dickel sind noch vor ihm selbst gestorben.

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1. Kroh Johannes 1796–1855LK 1830–1863
2. Kroh Georg 1824–1896KBS

Vater und Sohn waren Schneider.

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1. Stark Georg Wilhelm 1761–1836LK 1830
2. Simon Henrich 1800–1870LK 1861E 1
3. Wetter Philipp 1802LK 1861E 1

Zwei Töchter des Georg Wilhelm Stark erhielten 1861 je einen halben Anteil an diesem Grundstück. Statt Philipp Wetter steht allerdings Philipp Stark im Kataster. Der Tod des Henrich Simon zeigt, wie arm diese Familie war. Er musste noch mit 70 Jahren in der Fremde sein Geld verdienen und ist »erfroren bei 16° Kälte u. Nordwind, nahe bei Latrop; war auf dem Wege von Meggen, wo er in Arbeit stand, zum [Weihnachts-] Fest nach Schüllar, ermattet und erfroren.«

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1. Sassmannshausen Jost 1793–1871LK 1830–1862

Jost Sassmannshausen aus Birkelbach baute bald nach seiner Hochzeit mit Anna Katharina Fischer aus Kaspars sein eigenes Haus.

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1. Müsse Georg 1751–1813UV 1798
2. Müsse Georg Ludwig 1782–1821LK 1830 (Witwe)S
3. Kraus Jost 1809LK 1847K

Die Familie Müsse wohnte zunächst in Berleburg, Vor dem Alten Graben. Vermutlich ist der Köhler Georg Müsse irgendwo im Wald gestorben und außerhalb von Wittgenstein begraben worden. Im Kirchenbuch Berleburg wurde nur das Datum notiert.

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1. Dickel Friedrich 1781–1846UV 1798
2. Dickel Friedrich 1804–1849LKS

Über diese Familie berichtet Pfarrer Kneip auf dem Vorblatt des Berleburger Taufbuchs 1808–1832: »Eheliche Kinder von Friedrich Dickel, Zeugmacher, reformierter Confession, welcher erst in Homrighausen gewohnt hat, und nun zu Schüllar vorm Stein, seit Herbst 1824 eine eigene Wohnung hat, und seiner Ehefrau Magdalene geborene Müller, welche zu der Separatistengemeinde in Homrighausen gehört: [Es folgen acht Kinder.] Nach Angaben des Vaters Friedrich Dickel ist die Geburtszeit vorbenannter Kinder, die er früher nicht angezeigt noch taufen hat lassen, von mir auf seine Bitte vor einigen Jahren auf dieser unbeschriebenen Seite des Geburts- und Taufbuchs, das mit dem Jahr 1808 anfängt, bemerkt worden. Berleburg, den 30ten Juli 1842. Der Consistorialrath Kneip.«

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1. Müsse Philipp 1787–1852LK 1830–1863

Drei der neun Kinder aus der ersten Ehe des Philipp Müsse überlebten ihren Vater und waren bei dessen Tod schon in Amerika sesshaft. Dorthin folgten ihnen drei Kinder aus zweiter Ehe, zwei weitere starben jung und nur von einer Tochter ist nicht bekannt, wo sie abgeblieben ist.

Der Inhalt dieser Seite basiert im Wesentlichen auf Inhalten der Webseite zur Wittgensteiner Familiendatei des verstorbenen Ahnen- und Heimatforschers Jochen Karl Mehldau: http://www.wittgensteiner.net/data_schuellar.html.

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